Muskelschwäche
www.
Lambert-Eaton-Myasthenisches-Syndrom.de
Lambert-Eaton Syndrom, Lambert – Eaton - Myasthenisches Syndrom, LEMS, LES,
Lambert-Eaton Myasthenic Syndrome, Eaton-Lambert-Syndrom(e),
Myasthenic Syndrome Lambert Eaton, ICD-10 G73.1 (C80+) und verwandte Störungen.
        

   

   

[zurück zur Themenübersicht]

 

Begriffe

Mg:
Magnesium

MG:
Myasthenia gravis

Oral:
Über den Mund, z.B. Tablette oder Kapsel

Parenteral:
Unter Umgehung des Magen- und Darm-Trakts, z.B. als Injektion. 
Magnesium direkt in die Blutbahn verabreicht,  kann bei LEMS und MG gefährlich werden, z.B. bei der... 

...Tokolyse:
Wehenhemmung
s. Artikel „Spez. Themen/Schwangerschaft“

 Niereninsuffizienz - Nierenversagen – nicht ausreichende Harnproduktion.

Bitte immer erst mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel (Arzneimittel!) einnehmen möchten.


„Bei Patienten mit Myasthenia gravis oder Lambert-Eaton Syndrom sind die Mg-Regulationsmechanismen nicht betroffen, so dass ein Anheben der Serumspiegel durch orales Mg nicht zu erwarten ist... (z.B. Magnesium...*: Keine Kontraindikation bezüglich Myasthenia gravis oder Lambert-Eaton Syndrom genannt).“

* Produktname von HP-Inhaberin entfernt.

Quelle:
Dierck-H.Liebscher
Prof.Dr.sc.nat.Dr.med. Dierck-H.Liebscher
Facharzt für Biochemie. In: Mail an Freya Matthiessen vom 28. August 2007.

 

 

Magnesium als Füllstoff in Medikamenten, z.B. in 3,4-DAP—Tabletten, ist unbedenklich.

 

 

 

Magnesium - Informationen eines Spezialisten
08. Jan. 2008
Magnesium – wann, wie, wieviel?

Email vom 26. Aug 2007
Betreff: Magnesium Kontraindikationen

Sehr geehrter Herr Professor Liebscher,

ich gebe zu, dass ich nicht alle Ihre Veröffentlichungen zum Thema Magnesium gelesen habe. Haben Sie irgendwann die (ggf. relativen) Kontraindikationen erwähnt? Beim Lambert-Eaton Myasthenischen Syndrom und der Myasthenia gravis kann die Gabe von Magnesium die Muskelschwäche erheblich verschlechtern, bis hin zur Tetraplegie z.B. bei der Behandlung der Tokolyse. Fallbeispiele finden Sie auf meiner Seite im Internet.

Über eine Stellungnahme würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Freya Matthiessen


Email vom 28. Aug 2007
Betreff: Re: Magnesium Kontraindikationen

Sehr geehrte Frau Matthiessen,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihr Engagement, welches auf Ihrer Webseite zum Ausdruck kommt, finde ich außerordentlich bemerkenswert und anerkennenswert.

Zur Frage der Kontraindikation bei oralem Mg:
Wie Sie wissen, kümmert sich unsere SHO um
Mineralstoffwechselstörungen (Mineralimbalancen), insbesondere um Menschen mit genetisch-bedingtem Mg-Mangel. Sowohl die Myasthenia gravis als auch das Lambert-Eaton Syndrom sind dagegen (im wesentlichen erworbene) Autoimmunerkrankungen, die nicht in den Mineralstoffwechsel eingreifen.

Bei oraler Medikation von Mg wird bei Gesunden die Aufnahme und Ausscheidung effektiv reguliert, so dass ein Anheben des Mg-Serumspiegels durch orales Mg so gut wie nicht möglich ist.

Ein Anheben des Mg-Spiegels erreicht man mit oralem Mg nur bei Mg-Mangel-Betroffenen (da ist es gewünscht) oder bei Personen, die eine Niereninsuffizienz haben (da wäre es unerwünscht). Letztere werden aber bei Laboruntersuchungen nicht übersehen, die Niereninsuffizienz ist schnell erkannt; diese Personen werden meist schon fachärztlich betreut. Unabhängig davon haben wir unter der Rubrik „Häufig gestellte Fragen“ (www.magnesiumhilfe.de) Folgendes angegeben:

„Welche Nebenwirkungen hat Magnesium?“
Bei oraler Aufnahme (d.h. mit dem Mund) ist Magnesium so gut
wie nebenwirkungsfrei.
...Ptienten, die eine Beeinträchtigung ihrer Nierenfunktion
kennen (weil sie deshalb auch in Behandlung sind), sollten erst ihren Arzt fragen, um eine zu hohe Magnesiumkonzentration im Blutplasma zu vermeiden.
...Wer langfristig mehr als 600 mg Magnesium pro Tag einnimmt,
sollte dies aber unter ärztlicher Kontrolle tun (z.B. jährliche Laborkontrolle der Mineralstoffe im Blutplasma). Meist haben aber die Beschwerden, weil sie so stark sind, ohnehin einen schon zum Arzt geführt, mit dem man seine Beschwerden und Erfahrungen offen besprechen sollte.“

Bei Patienten mit Myasthenia gravis oder Lambert-Eaton Syndrom sind die Mg-Regulationsmechanismen nicht betroffen, so dass ein Anheben der Serumspiegel durch orales Mg nicht zu erwarten ist. Aus diesem Grund ist auch vermutlich seitens der zuständigen Bundesoberbehörde nicht verlangt worden, dass bei oralen Mg-Präparaten eine Kontraindikation wie Myasthenia gravis oder Lambert-Eaton Syndrom aufgenommen wird (z.B. Magnesium...*: Keine Kontraindikation bezüglich Myasthenia gravis oder Lambert-Eaton Syndrom genannt).

* Produktname von HP-Inhaberin entfernt.

Auch vom klinischen Bild (die auch in den Erfahrungsberichten auf Ihrer und unserer Webseite zum Ausdruck kommen) unterscheiden sich der Mg-Mangel von den genannten Autoimmunerkrankungen erheblich (siehe Rubrik „Häufig gestellte Fragen“):

Welche Erscheinungen (Symptome) weisen auf einen Magnesiummangel hin?

  • Reizbarkeit

  • Müdigkeit

  • Rasche Erschöpfbarkeit

  • Innere Unruhe

  • Kalte Füße

  • Kopfschmerzen

  • Mattigkeit / Energielosigkeit

  • Geräuschempfindlichkeit

  • Grübeleien

  • Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen

  • Übermäßiges Schlafbedürfnis

  • Herzklopfen, Herzjagen

  • Schwächegefühl

  • Kreuz- und Rückenschmerzen

  • Muskelkrämpfe (u.a. Wadenkrämpfe, Krämpfe der Kaumuskulatur, Lidzucken) - das sogenannte Leitsymptom.

Nur bei nachgewiesenem Mg-Mangel wird orales Mg zur Substitution gegeben, um optimale physiologische Mg-Serumspiegel zu erreichen!

Zur Frage der Kontraindikationen bei parenteraler Mg-Gabe Parenterales Mg (i.v.) wird nur vom Arzt gegeben. Ihr Hinweis, dass beim Lambert-Eaton-Myasthenischen Syndrom und der Myasthenia gravis die (parenterale) Gabe von Magnesium die Muskelschwäche erheblich verschlechtern können (bis hin zur Tetraplegie z.B. bei der Behandlung der Tokolyse) ist korrekt. Aus diesem Grund ist bei parenteralen Mg-Präparaten die Kontraindikation Myasthenia gravis auch genannt. Dies zu erweitern auf das Lambert-Eaton-Myasthenische Syndrom halte ich für vernünftig, die zuständige Bundesoberbehörde sollten Sie mit Ihrem Anliegen anschreiben. Es geht um die Patientensicherheit.

Es ist bekannt, dass Mg-Überdosierungen im wesentlichen nur bei parenteraler Gabe von Mg (iatrogen, zu hohe Dosis, mangelnde Mg-Serumkontrolle, zu schnelle Infusion) erfolgen. Bei der parenteralen Gabe werden unphysiologische bzw. so genannte pharmakologische Dosen angewendet.

Abschließend möchte ich also erinnern, dass wir uns auf unserer Webseite nicht mit der Anwendung von Mg zum Erzielen unphysiologischer Mg-Spiegel beschäftigen. Aus diesem Grund bestand bisher auch kein Anlass, die von Ihnen genannten Autoimmunerkrankungen auf unserer Webseite zu benennen.

Außerdem weisen wir immer wieder darauf hin, dass Betroffene sich vertrauensvoll an den behandelnden Arzt wenden sollen. Denn der Mg-Mangel gehört ebenso wie die von Ihnen genannten Autoimmunerkrankungen in die Hand des Arztes, da es sich um schwerwiegende Erkrankungen handelt; im Fall des Mg-Mangels leider zu wenig ernst genommen und zu selten diagnostiziert. 

Mit freundlichen Grüßen

Dierck-H.Liebscher
Prof.Dr.sc.nat.Dr.med. Dierck-H.Liebscher
Facharzt für Biochemie

1. Vorsitzender 
Selbsthilfeorganisation Mineralimbalancen e.V.
Karl-Marx-Allee 3
10178 Berlin

www.magnesiumhilfe.de
www.magnesium-kommentar.de


Email vom 25. Sep. 2007
Betreff: Re: [Fwd: Magnesium Kontraindikationen]

Sehr geehrte Frau Matthiessen,

vielen Dank für Ihre Email und Anfrage, Sie können meine Antwort veröffentlichen.

Mit herzlichen Grüßen

Dierk-H.Liebscher

  

[zurück zur Themenübersicht]

© Freya Matthiessen   |   Home   |   nach oben   |   Kontakt   |   Impressum